Was ist die Positive Psychologie?

Es gibt viele verschiedene Definitionen der Positiven Psychologie. Diesen recht jungen wissenschaftlichen Zweig der Psychologie kann man am besten stark vereinfacht so zusammenfassen: „Positive Psychologie ist die wissenschaftliche Untersuchung dessen, was das Leben am lebenswertesten macht“ (Peterson, 2008).

Im Wesentlichen geht es also darum, zu untersuchen, wie man das Gute im Leben bewusster wahrnehmen kann und wie man es nutzen kann, um die mentalen Stärken aufzubauen.

Dafür untersucht die Positive Psychologie alles, was ein erfülltes Leben ausmacht: Was brauchen Menschen, um sich wohlzufühlen? Wie können sie ihre Stärken optimal entwickeln? Was motiviert Menschen und was macht sie glücklich?

Positive Psychologie vs. „klassische“ Psychologie?

Die klassische Psychologie konzentriert sich vor allem auf die psychischen Erkrankungen und deren Therapie. Die Positive Psychologie konzentriert sich auf Stärken statt Schwächen und untersucht menschliche Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen, die das Leben verbessern. Dieser Zweig der Psychologie stellt sich der zentralen Frage: Was ermöglicht es uns Menschen, unser volles Potenzial zu entfalten?

Das gemeinsame Ziel am Ende, nämlich das Leiden zu lindern oder ihm gar vorzubeugen, vereint die klassische und die Positive Psychologie. Denn auch die Ansätze der Positiven Psychologie können viel dazu beitragen, schwere Zeiten durchzustehen und Krisen zu bewältigen. Eine wichtige Säule der Positiven Psychologie ist die sogenannte Resilienz, also die Fähigkeit, Belastungen unbeschadet zu überstehen.

Dankbarkeit und der "Undoing-Effekt"

Der von Barbara Fredrickson beschriebene „Undoing-Effekt“ ist eine weitere wichtige Säule der Positiven Psychologie. Der „Undoing-Effekt“ zeigt, dass positive Emotionen nachweislich in der Lage sind, negative Gefühle abzumildern oder sogar ganz aufzuheben. Besonders gut kann man das an Dankbarkeitsübungen beobachten.

Dankbarkeit reduziert Stress, beruhigt, verbessert die körperliche Gesundheit und den Schlaf und stärkt das Wohlbefinden, indem sie auf diesen Effekt setzt. Vereinfacht gesagt: Wenn man sich auf das Positive in seinem Leben konzentriert, kann man sich nicht gleichzeitig auf das Negative konzentrieren. Mit dieser einfachen Übung kann man aus dem Teufelskreis der negativen Gedanken ausbrechen.

Unser Tipp: das große Thema Dankbarkeit. Was bringt sie uns und wie kann sie helfen? Warum führt Dankbarkeit zu einer Verbesserung der Lebensqualität? Was sagt die Wissenschaft dazu? Wir beantworten all diese Fragen und geben praktische Tipps, wie man Dankbarkeit im Alltag praktizieren kann.

Worauf konzentriert sich die Positive Psychologie?

Der Untersuchungsgegenstand der Positiven Psychologie ist die Steigerung des Wohlbefindens. Mit den Erkenntnissen der Positiven Psychologie sollen psychische Erkrankungen nicht nur geheilt, sondern vor allem vermieden werden. Dabei setzt dieser Zweig der Psychologie auf zwei Hauptziele: die emotionale Abwärtsspirale durchbrechen und Widerstandsfähigkeit aufbauen, um nicht erneut zu erkranken beziehungsweise gar nicht erst eine psychische Störung auszubilden.

Etabliert wurde dieser psychologische Ansatz von Martin Seligman am Ende der 1990er Jahre, der Begriff „Positive Psychologie“ wurde allerdings bereits 1954 von dem US-amerikanischen Psychologen Abraham Maslow geprägt, der als Gründervater der humanistischen Psychologie gilt. Seit der Jahrtausendwende gewinnt die Positive Psychologie zunehmend an Bedeutung für die Forschung und Praxis.

Die Positive Psychologie konzentriert sich wesentlich auf diese positiven Ereignisse und Einflüsse im Leben:

  • positive Erfahrungen wie Glück, Freude, Inspiration und Liebe
  • positive Eigenschaften wie Dankbarkeit, Belastbarkeit und Mitgefühl
  • Anwendung positiver Prinzipien auf die Gesellschaft im Allgemeinen und zwischenmenschliche Beziehungen im Besonderen

Themen wie Charakterstärke, Optimismus, Lebenszufriedenheit, Glück, Wohlbefinden, Dankbarkeit, Mitgefühl, Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen sowie Hoffnung werden untersucht, um zu lernen, wie man Menschen dabei hilft, gesund und erfolgreich zu sein und ihr bestes Leben zu führen.

Wie definiert man Wohlbefinden?

In der Psychologie wird das Wohlbefinden durch das persönliche Wachstum und die Selbstverwirklichung definiert. Mit einem sogenannten PERMA-Modell hat Martin Seligman die fünf Säulen des Wohlbefindens begründet. Das PERMA-Modell der Lebenszufriedenheit gilt als eine der Hauptgrundlagen der Positiven Psychologie. Das PERMA-Modell definiert die fünf Bausteine, die man im Leben braucht, um eine langfristige Lebenszufriedenheit erreichen zu können.

P(ositive Emotions) – Positive Emotionen
E(ngagement) – Einsatzbereitschaft
R(elationships) – Beziehungen
M(eaning) – Sinn und Bedeutsamkeit
A(chievements) – Zielerreichung

Positive Emotionen

Zu den positiven Emotionen gehören Hoffnung, Interesse, Freude, Liebe, Mitgefühl, Stolz, Vergnügen und Dankbarkeit.

Positive Emotionen sind ein Hauptindikator für das Wohlbefinden. Sie können die schädlichen Auswirkungen negativer Emotionen rückgängig machen und die Widerstandsfähigkeit fördern. Wenn Menschen positive Emotionen genießen und in ihr tägliches Leben integrieren können, hat es positiven Einfluss auf das Denken und Handeln.

Die Steigerung positiver Emotionen hilft dem Einzelnen, physische, intellektuelle, psychologische und soziale Ressourcen aufzubauen, die zu mehr Belastbarkeit und einem allgemeinen Wohlbefinden führen.

Positive Emotionen verstärken:

  • Zeit mit Menschen verbringen, die einem wichtig sind
  • Dinge tun, die einem Freude bringen
  • Inspiration suchen in Musik, Kunst und Unterhaltung
  • reflektieren und Tagebuch schreiben
  • Dankbarkeit praktizieren

Einsatzbereitschaft und Engagement

Einsatzbereitschaft entsteht, wenn die perfekte Kombination aus Herausforderung und Können gefunden wird. Denn jede Tätigkeit fällt uns leichter, wenn wir sie gern tun, und die Zeit verfliegt, wenn wir ganz in einer Tätigkeit aufgehen.

Untersuchungen zur Einsatzbereitschaft haben ergeben, dass Menschen, die versuchen, jeden Tag ihre Stärken einzusetzen, bereits nach sechs Monaten glücklicher und weniger deprimiert sind (Seligman, Steen, Park & ​​Peterson, 2005).

Einsatzbereitschaft steigern:

  • an Aktivitäten teilnehmen, die man wirklich liebt
  • üben, im Moment zu leben
  • Zeit in der Natur verbringen
  • eigene Charakterstärken kennenlernen

Gesunde Beziehungen

Menschen sind von Natur aus soziale Wesen, die Beziehungen zu anderen benötigen. Beziehungen umfassen all die verschiedenen Interaktionen, die wir mit unseren Partnern, Freunden, Familienmitgliedern, Kollegen, Vorgesetzten und der gesamten Gemeinschaft haben. Es geht also in erster Linie um das Gefühl der Verbundenheit und Zugehörigkeit. Gute Beziehungen zu unseren Mitmenschen tragen zu unserem Wohlbefinden bei. Schlechte, toxische Beziehungen rauben uns dagegen die Energie.

Laut des PERMA-Modells erzeugen gute Beziehungen das Gefühl, von anderen unterstützt, geliebt und geschätzt zu werden. Viele Studien belegen bereits, dass das soziale Umfeld eine entscheidende Rolle bei der Verhinderung des kognitiven Verfalls spielt. Starke Beziehungen tragen zu einer besseren körperlichen und mentalen Gesundheit bei. Gesunde, tiefe Beziehungen zu Menschen steigern entschieden das eigene Wohlbefinden und die Zufriedenheit.

So bauen Sie mehr Beziehungen auf:

  • Tauschen Sie sich gezielt und regelmäßig mit Menschen aus, die ähnliche Interessen wie Sie haben
  • Gehen Sie aktiv auf Menschen zu und zeigen Sie ehrliches Interesse für sie
  • Knüpfen Sie aktiv Freundschaften und pflegen Sie sie
  • Nehmen Sie Kontakt mit Menschen auf, die Sie seit einiger Zeit nicht mehr gesprochen haben

Sinn und Bedeutsamkeit

Wir sind zufriedener, wenn wir einen Sinn in dem sehen, was wir tun. Die Positive Psychologie bestärkt uns also darin, nach einem Sinn in unserem Leben zu suchen. Einen Sinn im Leben zu haben hilft dem Einzelnen, sich angesichts erheblicher Herausforderungen des Alltags auf das zu konzentrieren, was wirklich wichtig ist.

Einen Sinn oder eine Aufgabe im Leben zu haben, bedeutet für jeden Einzelnen etwas anderes. Sinn kann durch einen Beruf, ein soziales oder politisches Engagement oder ein kreatives Unterfangen verfolgt werden, um nur einige wenige Beispiele zu nennen. Es kann in einer Karriere, in eigenen Interessen oder in den Verbindungen zu anderen Menschen gefunden werden.

Studien zeigen, dass Menschen, die angeben, einen Sinn im Leben zu haben, eine größere Zufriedenheit und weniger gesundheitliche Probleme haben (Kashdan, Mishra, Breen & Froh, 2009).

Ein Sinngefühl leitet sich im Einzelnen von den persönlichen Werten ab.

Es gibt aber unterschiedliche Möglichkeiten, nach einem Sinn in unserer Tätigkeit zu suchen – oder nach einer neuen Tätigkeit mit Sinn:

  • Engagement für eine Sache oder Organisation, die einem wichtig ist
  • das Ausprobieren von neuen, kreativen Aktivitäten
  • Wege finden, die eigene Leidenschaft nutzen zu können, um anderen zu helfen
  • Zeit mit Menschen verbringen, die einem wichtig sind

Zielerreichung

Das Gefühl, ein Ziel erreicht zu haben, trägt erheblich zum Wohlbefinden bei. Zielerreichung in PERMA wird auch als Leistung, Meisterschaft oder Kompetenz bezeichnet. Zielerreichung beschreibt dabei ein Erfolgserlebnis, das als Resultat des Hinarbeitens und Erreichens von Zielen entstanden ist.

Leistung und Zielerreichung beinhalten die Konzepte der Beharrlichkeit und der Leidenschaft. Dazu gehören das Meistern eines Unterfangens und die Aufrechterhaltung der Eigenmotivation. Dabei ist es besonders wichtig, Ziele zu setzen und zu erreichen, die den eigenen inneren Werten entsprechen und einen selbst wachsen lassen.

Möglichkeiten, Leistung aufzubauen:

  • SMARTe Ziele (spezifisch, messbar, erreichbar, realistisch und terminiert) setzen
  • vergangene Erfolge reflektieren
  • eigene Erfolge auf kreative Art und Weise feiern

Neben der emotionalen und psychologischen Seite ist die gesunde Lebensweise entscheidend für den Aufbau von Widerstandsfähigkeit und Wohlbefinden. Wer körperlich gesund ist, der hat eine größere Resilienz gegen den Stress und viele weitere gesundheitliche Vorteile.

Körperliche Aktivität

Der körperliche Zustand wird in vielerlei Hinsicht mit Wohlbefinden in Verbindung gebracht. Negative Emotionen sind mit einem erhöhten Risiko für körperliche Erkrankungen und schlechte Gesundheitsgewohnheiten verbunden. Regelmäßige Bewegung und Sport trainieren nicht nur den Körper, sondern auch die Psyche. Wer sich ausreichend bewegt, baut leichter Stress ab. Regelmäßige Bewegung erhöht die Aufmerksamkeitsspanne, verbessert die geistige Konzentration und Klarheit. Nicht zuletzt steigert körperliche Fitness auch das Selbstbewusstsein und verbessert das Körpergefühl. Sport ist eine gute Möglichkeit, Selbstdisziplin und Durchhaltevermögen zu trainieren. Teamsport fördert dazu auch die sozialen Kompetenzen.

Ernährung

Eine schlechte Ernährung kann zu körperlichen Gesundheitsproblemen wie Fettleibigkeit, Diabetes, Herzkrankheiten und mehr führen. Sie ist oft auch mit einer schlechteren psychischen Gesundheit verbunden. Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Gemüse und Nährstoffen ist, wird mit Wohlbefinden in Verbindung gebracht. Die Ernährungsumstellung auf gesundes Essen, zum Beispiel eine mediterrane Ernährung mit viel Gemüse, Obst, Hülsenfrüchten, Nüssen, Bohnen, Getreide, Fisch und ungesättigten Fetten, reduziert nachweislich Depressionssymptome und wirkt präventiv auf das Auftreten chronischer neurodegenerativer Erkrankungen wie Fettleibigkeit und Diabetes.

Schlaf

Schlaf wird oft unterschätzt. Solange man problemlos ein- und durchschlafen kann, spielt er eine untergeordnete Rolle. Die Forschung legt nahe, dass eine gute Schlafhygiene die mentale und emotionale Widerstandsfähigkeit fördert. Schlafentzug dagegen führt zu negativem Denken und emotionaler Verletzlichkeit. Es wird empfohlen, jede Nacht sieben bis neun Stunden guten Schlaf zur selben Zeit zu bekommen. Die verbesserte Schlafqualität hat eine große Auswirkung auf das allgemeine Wohlbefinden.

Wenn Sie öfter Schwierigkeiten haben ein- oder durchzuschlafen, leiden Sie vielleicht an Schlafstörungen.

Machen Sie hier den Selbsttest.

Zum Selbsttest

Dabei ist es wichtig, bei Schlafstörungenund Einschlafschwierigkeiten auf die natürliche Hilfe, wie Nervoregin® Tropfen, und gesunde Gewohnheiten zu setzen:

  • Koffein, Nikotin und Alkohol vermeiden
  • Bildschirmzeit verringern
  • Entspannungstechniken lernen und anwenden
  • Stress und Angst durch Bewegung reduzieren
  • auf Schlafhygiene achten
  • achtsam sein und Entspannung in den Alltag einplanen

Nervoregin® Tropfen sind besonders geeignet für Menschen, die unter Schlafstörungen leiden, weil sie abends/nachts nicht zur Ruhe kommen. Sie sind eine natürliche Hilfe bei Schlafstörungen. Sie beruhigen und fördern das Ein- und Durchschlafen, unterstützen einen gesunden Schlaf-wach-Rhythmus und lindern Erschöpfung durch Schlafmangel. Sie machen nicht abhängig und schränken die Konzentration nicht ein.

Unser Tipp: Das sagen unsere Anwenderinnen über Nervoregin® und wie Nervoregin® H Tabletten und Tropfen ihnen im Alltag helfen.

Zu den Erfahrungsberichten

Quellenangaben

Seligman, M. (2015). Flourish – Wie Menschen aufblühen: Die Positive Psychologie des gelingenden Lebens. München: Kösel-Verlag.

Seligman, M. (2005). Der Glücks-Faktor: Warum Optimisten länger leben. Bergisch Gladbach: Bastei Lübbe.

Csíkszentmihályi, M. (1997). Living well: The psychology of everyday life. London: Weidenfeld & Nicolson.

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